Als Spinalkanal bezeichnet man in der Wirbelsäule den zentralen Kanal, in dem die Leitungsbahnen vom Körper zusammenlaufen und die Verbindung zum Gehirn herstellen. Im oberen Bereich des Spinalkanal liegt das Rückenmark, dies reicht bis knapp zur oberen Lendenwirbelsäule. Ab da laufen die Nerven als Bündel wie ein „Pferdeschwanz“, die sogenannte „cauda equina“.
Eine Enge des Wirbelkanal hat zur Folge, daß insbesondere bei Bewegung die Durchblutung der Nerven gestört wird, und die freie Gehstrecke immer kürzer wird, bis Schmerz oder Kraftlosigkeit zum Anhalten zwingen. Die sog. „claudicatio spinalis“ ist eine mögliche Ursache der „Schaufensterkrankheit“.
Typischerweise ist Fahrradfahren noch gut möglich, was bei der Schaufensterkrankheit durch Durchblutungsstörung der Blutgefäße beispielsweise bei der pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) ebenfalls ein Problem ist. Vornüberbeugen (Hände zu den Knien) in die „Kutscherhaltung“ oder Hinsetzten erleichtern die Beschwerden, oder auch Vornwärtskippen des Becken. Kommen dann auch noch Probleme mit den Hüftgelenken hinzu, kann der Körper immer weniger ausgleichen.
In der Anfangsphase der Erkrankung und bei vorwiegend Rückenschmerz kann noch mit spezieller Übungstherapie erfolgreich gearbeitet werden, auch Infiltrationen haben durchaus wissenschaftlich begründete Wirksamkeit. Sollte aber die Gehstrecke immer kürzer werden, ist nach wissenschaftlicher Datenlage („Evidenz“) die mikrochirurgische Dekompression des Spinalkanal erfolgreich.
In der klinischen Untersuchung wird herausgearbeitet, ob das Hauptproblem Schmerz oder Nervenschädigung ist, danach und nach Ihren individuellen Lebensumständen wird die Therapie ausgerichtet. Entscheidende Fragen sind die Ursachen, welche zur Enge des Wirbelkanal führen. Dies kann eine lebenslange Überbelastung durch Arbeit und Körper sein, eine anlagebedingte Enge, oder aber auch eine Instabilität.