Iliosakralgelenk (ISG) ist die anatomische Bezeichnung für die Fuge zwischen Beckenschaufel (Ilium) und Steißbein (Sakrum). Es handelt sich hierbei nicht um ein Gelenk mit Gleitflächen, wie beispielsweise Knie, Ellenbogen oder die Facettgelenke (Z-Joint) der Wirbelsäule. Das ISG ist eine gering elastische Verbindung zwischen Wirbelsäule und Becken. Direkt über der Fuge des Gelenkes laufen auch Nerven (L5 und S1) von der Wirbelsäule zum Bein. Bei einer Reizung des Gelenkes können Schmerzen lokal vor Ort oder aber mit Einstrahlung in das Bein (pseudoradikuläres L5/S1 Syndrom) auftreten. Es handelt sich hier um eine statisch und dynamisch stark belastete Region, an der viele Muskeln ansetzen, aber auch Sehnen und Fascien ihren Ursprung haben.
Klinisch werden Schmerzen im Bereich der unteren Wirbelsäule oft mit dem Sammelbegriff „ISG“ belegt, der auf die Region rund um das ISG abzielt. Es ist nicht immer einfach, aber möglich, die eigentliche Schmerzursache genau einzugrenzen. Dementsprechend vielfältig sind die Behandlungsmöglichkeiten.
Prinzipiell sind die meisten „ISG“- Beschwerden mit Physiotherapie, manueller Therapie und Medikamenten gut zu lindern. Auch Infiltrationen haben ihren Stellenwert, insbesondere wenn sie mit der Physiotherapie kombinert zur Anwendung kommen. Manchmal macht es Sinn, die Nerven vor Ort und an den zuführenden Stellen mit Radiofrequenztherapie oder Lasertherapie zu behandeln. Erst wenn diese Verfahren strukturiert, kontrolliert und dokumentiert zur Anwendung gekommen sind und noch immer Beschwerden bestehen, kann erwogen werden, eine minimalinvasive Operation „ISG-Arthrodese“ durchzuführen.
Dr. med. L. Rößeler ist zertifizierter Anwender des ISG Arthrodeseverfahren mit guter wissenschaftlichen Datenlage (Evidenz), dem iFuse System.