Schmerz hat verschiedene Funktionen. Akut ist er ein Warnzeichen (Nozizeption), mit dem unser Körper Achtsamkeit fordert. Im chronischen Verlauf verliert der Schmerz nach einiger Zeit diese Funktion. Der Schmerz wird zu einem ständigen Begleiter, belastend und quälend. In Deutschland leiden ca. 15-25% der Menschen unter chronischen Schmerzen, nicht nur Rückenschmerzen. Der Schmerz verändert seine Qualität und Funktion.
In der modernen Schmerztherapie arbeitet man mit einem biopsychosozialen Modell. Das bedeutet, zuerst empfinden wir Schmerz („bio“), dann geben wir ihm einen Stellenwert („psycho“), und schließlich hat das Schmerzerleben Einfluss auf unser Verhalten und unsere Funktion im Leben („sozial“). Viele Facetten sind betroffen und die Behandlung der Schmerzursache an sich tritt in den Hintergrund.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass nach Eintritt einer Chronifizierung die multimodale Therapie effektiv eine Verbesserung der Lebensqualität bringt. Multimodal bedeutet, dass Ärzte mit Qualifikation „spezielle Schmerztherapie“ zusammen mit Psychologen, Physiotherapeuten, Pflegekräften und Sozialdienst mit verschiedenen („multi“) spezialisierten Qualifikationen und spezifischen Therapieverfahren („modal“) in gemeinsamer Abstimmung mit dem Patienten ein individuelles Therapieprogramm erarbeiten.
Das DRK Schmerz-Zentrum Mainz war die erste Einrichtung in Deutschland, die nach dem Prinzip der multimodalen Schmerztherapie arbeitete. Mit über dreißig Jahren Spezialisierung und Erfahrung war es eine Vorbildeinrichtung, die die Entwicklung der Schmerztherapie in Deutschland wesentlich geprägt hat. Bis heute haben jedoch nur wenige Einrichtungen dieser Art das volle Spektrum von konservativer Therapie bis Operation implementiert. Von 2010 – 2019 war Dr. med. Lukas Rößeler Chefarzt der Neurochirurgie in diesem spezialisierten DRK Schmerz-Zentrum in Mainz und hat prägend dazu beigetragen, den Patienten ein einzigartiges individuellesTherapieangebot anzubieten.